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Das Vorspiel

Geplanter Start war der Montag oder Dienstag den 20.10.1997 oder 21.10.1997. Aber wie konnte es anders kommen, als das einfach alles nur schief läuft und sich die Abfahrt bis zum Donnerstag dem 23.10.1997 um 14.30 UHR verzögert.

 

Problem No. 1

Jetzt fangen wir aber nochmals von vorne an. Ich fuhr am Donnerstag dem 09.10.1997 zu Uwe nach Siegen, um mit Sven, Gunther, Alexander, Hubertus mit Frau den Ausstand zu geben.

Am Freitag (10.10.1997) hatten wir uns noch jede Menge vorgenommen. Am Vormittag sind wir nach Siegen-Geisweid gefahren, und haben uns vom Uwe seinem Hausarzt Dr. Thiessen die Choleraspritze setzten lassen. Er hat uns noch einige gute Medikamente, sowie Spritzen und ein sehr starkes Schmerzmittel mitgegeben. Seine Anweisung zum Setzten einer Spritze ist recht einfach. Es kommt nur darauf an, dass die Spritze bis zum Anschlag in das äußere obere Viertel einer Arschbacke eingeführt wird. Wir wollen Hoffen, dass wir es nie brauchen werden. Anschließend ging es weiter zur DEVK-Versicherung in Siegen, in der wir unsere "Hausrat außer Haus"-Versicherung auf 8000.00 DM / Person aufstocken. Beim Straßenverkehrsamt besorgten wir uns noch den internationalen Fahrzeugschein, der für seine 20.00 DM Kosten ziemlich billig und fast unbrauchbar schien. Gestresst geht es zurück zum Wohnheim nach Weidenau, um die letzten Sachen aus Uwes Zimmer auszuräumen und alles noch schnell zu putzen. Gegen 15.00 UHR erfolgt die Übergabe mit dem Hausmeister. Direkt im Anschluss tritt Problem No. 1 in Kraft. Uwes Choleraeinstich hat sich entzündet und ist tierisch dick geworden. Zum Glück waren wir gegen Abend beim Hausarzt verabredet, damit wir noch unsere (gefälschten) WWF-Cards und Global-Assurance-Card auf dem Farbdrucker ausdrucken konnten. Bei dieser Gelegenheit hat sich Dr. Thiessen nochmals Uwes Bein angeschaut und konnte ihm nicht weiter helfen. Wie Gott will, kann sich in manchen Fällen der Einstich entzünden. In diesem Fall hilft nur noch das Bein ruhig stellen, hochlegen und gut kühlen. Uwe hat sich an die Anweisung gehalten und ist in St. Augustin direkt ins Bett gegangen, während ich die Sachen ausgeladen und verstaut habe. Wegen der Entzündung konnten wir erst am Sonntag nach Wuppertal fahren, um meine letzten Sachen nach St. Augustin zu bringen.

 

Problem No. 2

Am Montag dem 13.10.1997 ging es ein letztes mal auf in meine Studienstadt. In der UNI habe ich meinen Laborplatz aufgeräumt und die letzte Probe für Ivoklar fertiggestellt. Leider stellte sich anhand des 1H-NMR-Spektrums heraus, dass die letzte Umsetzung des neuen Zahnersatzes nicht so erfolgreich war wie angenommen. Ich hab dazu noch einen kurzen Bericht verfasst und ihn abgeschickt. Am Abend war schließlich meine Abschiedsfete in meiner WG angesagt. Erfreulich war, dass fast alle gekommen sind und an der großen Tafel in einem absolut leeren Zimmer gesessen haben. Nun wird es aber Zeit für Problem No. 2!!! Am Wochenende ist Uwe ein Stück seiner Füllung am Backenzahl abgebrochen. Dies war nicht weiter schlimm, stellte aber evtl. eine Unannehmlichkeit für die anstehende große Afrikatour dar. Ich empfehle Ihm meine Zahnärztin Frau Dr. Leitch, die stets spontan und schnell arbeitet. Diese entfernt die alte Füllung in der Rekordzeit von unter 1 Minute incl. Setzten der neuen Füllung. – Fertig! Dabei gibt Sie Ihm zu verstehen, dass die alte Füllung jederzeit wieder Abbrechen kann und empfiehlt Ihm deshalb die beiden betroffenen Backenzähne überkronen zu lassen. Dabei kann man auch eine schon vorhandene Lücke im unteren Bereich mit einer Brücke schließen. (Also nur 4 Kronen in 1 Woche!) Wir holen uns noch schnell das OK der Krankenkasse (Kostenbefreiung) und es geht erneut zur Zahnärztin. Ich beschließe in der WG zu warten und Uwe trifft physisch und psychisch am Ende nach 2h Hölle ein. Die Zahnärztin hat ihm auf die schnelle die vier Zähne und noch ein paar mehr beschliefen. Da die Fertigstellung der Kronen bis Montag (ca. 1 Woche) dauert, fahren wir zurück nach St. Augustin. 

 

Problem No. 3 und 4

Schon wird es Zeit für Problem No. 3, das in Form einer relativ schweren Erkältung über uns beide hereinfällt. Da wir beide nun relativ krank sind, schaffen wir den Rest der Woche so gut wie nichts mehr. Am Freitag versuchen wir noch auf die schnelle ein Paar Dinge zu erledigen. Ich nehme es mit dem schnell etwas zu wörtlich und schon tritt Problem No. 4 auf, indem ich einen geparkten Micra ramme. Dieser hat eine ziemliche Delle hinten links (fast Totalschaden). Wir tauschen mit der Besitzerin die Adressen aus und rufen von zu Hause aus den Versicherungsvertreter der DEVK in Siegen (Herrn Sander) an. Zum Glück ist dieser noch nicht ins Wochenende abgehauen, nimmt die Daten auf und verspricht uns alles weitere zu erledigen. Am Samstag haben wir noch riesenhafte Mengen (halbe Einkaufsmärkte) an Lebensmittel im HUMA-Markt gekauft. Abends folgen wir noch einer Einladung unseres gemeinsamen Schulfreundes Eckhard, der uns schon seit Monaten seine neue Wohnung zeigen möchte. Nachdem wir uns verabschiedet haben, leihen wir uns für das kommende halbe Jahr noch zwei rot/weiß gestreifte Baustellenabsperrungsbleche, die wir als Sandbleche verwenden wollen. Am Montag mussten wir ja noch nach Wuppertal, um die Kronen einzusetzen. Ich habe bei dieser Gelegenheit versäumt zu erwähnen, dass Frau Dr. Leitsch die Kronen ohne Betäubung einsetzt. Jedoch erfährt Uwe dies kurz drauf am eigenen Leib. "Noch nie hab ich solche Schmerzen erlebt! Danke Thomas!!!" Wir hoffen, dass damit alles vorbei ist und wir endlich und schließlich am Mittwoch dem 22.10.1997 mit unserer Tour starten können. 

 

Problem No. 5

Wir räumen die restlichen Sachen in unser Simbamobil ein. Wie sollte es aber anders sein, denn da stand natürlich noch Problem No. 5 ins Haus. Dies zeigte sich in der folgenden Nacht in Form von starken Zahnschmerzen bei Uwe. Dieser ging deshalb am Dienstag zum Zahnarzt seiner Jugendzeit Herrn Dr. Rößler. Uwe öffnete seinen Mund und die erste Bemerkung von Zahnarzt war: "Körperverletzung, Sauerei usw.!" Frau Dr. Leitsch hatte so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. (Kronen zu groß, Lücke zwischen Kronen und Zahn, angrenzende gesunde Zähne durch beschliefen beschädigt, keinen richtigen Unterbau für die Kronen etc. etc. etc.) Bevor dieser mit seiner Behandlung begann, fotografierte er die Arbeit und wollte von Uwe direkt den Namen der Ärztin, die das getan hatte. Darauf rief er sofort Frau Dr. Leitch an und empfahl Ihr auf keinem Fall eine Abrechnung an die Krankenkasse zu senden. Zudem schwärzte er sie bei der Innung und der DAK an. Uwe soll ferner zum Anwalt gehen und einen Strafantrag wegen Körperverletzung und Anzeige auf Schadensersatz stellen. In einer 6stündigen Dauersitzung hat er die Kronen im Oberkiefer entfernt und durch Langzeitprovisorien ersetzt. Uwe war ziemlich fertig und konnte es einfach nicht glauben. "Wird sich die Abreise weiter verzögern?" In der folgenden Nacht hat Uwe auch Schmerzen an der Brücke im Unterkiefer. Daraufhin entschließt er sich, auch den Unterkiefer restaurieren zu lassen. Leider ist am Mittwoch keine Möglichkeit mehr, die Arbeit auszuführen. Deshalb bekommt Uwe einen Termin für Donnerstag 8.00 UHR. 

 

Problem No. 6

Der Zahnarzt rät Uwe nochmals zum Aufsuchen eines Rechtsanwaltes. Da wir am Mittwoch sowieso nichts weiter machen konnten, suchten wir das Rechtsanwaltbüro Büdenhölzer auf, der die Anzeige aufnimmt. Zu Problem No. 5 kommt noch auf die schnelle Problem No. 6. Wir finden unseren schönen internationalen und nationalen Fahrzeugschein nicht mehr. Wir haben Gesternnachmittag und heute früh schon alles auf dem Kopf gestellt. Die Papiere wurden am vorletzten Freitag auf dem Straßenverkehrsamt in Siegen zuletzt gesichtet. Wir sind schon fast auf dem Weg nach Siegen alles neu zu beantragen, als wir beim Suchen nach dem Fahrzeugbrief zum 100mal in unseren Afrikaordner schauen. Oh Wunder, in einer abgehefteten Plastiktüte von Jailhouse (Unterwäschenverpackung) werden wir doch noch fündig. Hierdurch haben wir sehr viel Zeit und Mühe gespart. Den Nachmittag verbringen wir mit Einräumen, Umräumen und Optimieren der Inneneinrichtung des Simbamobil. Haben wir wirklich an alles gedacht? Lebensmittel; Werkzeuge; Ersatzteile; Medikamente; Papiere usw.? Dies wird sich wohl erst in den nächsten Monaten rausstellen. Ich bin der Meinung: "Man kann nie genug haben! Vor allem an Lebensmittel." In diesem Fall ist Uwe der Meinung, dass schon viel zu viel gekauft worden ist. Wer Recht hat, könnte die Zeit bringen, aber i.d.R. hat Uwe immer Recht. Gegen Abend kommt Eckhard ein letztes mal auf ein Fläschen Bier vorbei. Gegen 10.30 UHR verabschieden wir uns endgültig, weil wir am Donnerstag mit meiner Mutter schon um 6.00 UHR aufstehen wollen. Wir möchten uns bei ihr mit einem letzten gemeinsamen Frühstück verabschieden. Ich hoffe, dass Uwe ein letztes mal zum Zahnarzt fahren muss. Ich nutze die Zeit, um noch die wichtigsten Wertsachen zu fotografieren. Anschließend wird der Dachgepäckträger mit Reservekanister für Diesel und Wasser beladen. Gegen 12.00 UHR ist Uwe beim Zahnarzt fertig und wir können zufrieden den Rest in den Bus packen. Der Zahnarzt hat uns sicherheitshalber noch Zement in 2Komponetenform mitgegeben, damit wir uns im Notfall selber helfen können. Vielleicht sollten wir nicht nur Elefanten, Löwen, Giraffen etc. aufs Büschen sprühen, sondern auch ein rotes Kreuz!

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